Die Entwicklung der Pfändungstabellen
Wie hat sich der Pfändungsfreibetrag in den letzten Jahren entwickelt? Welche Pfändungsfreibeträge gab es?
Pfändungstabellen werden dann relevant, wenn ein Gläubiger von einem Schuldner Erfüllung verlangt und mit Hilfe eines Titels eine Lohnpfändung oder Kontopfändung betreibt. Mithilfe der Pfändungstabellen können Schuldner, Gläubiger oder Drittschuldner, wie der Arbeitgeber oder die Bank, bestimmen wie hoch der pfändbare Teil des Einkommens oder Kontoguthabens eines jeden individuellen Schuldners ist. Auf der folgenden Seite finden sich die veralteten Pfändungstabellen der vergangenen Jahre 2022, 2021, 2020 ff. bis zum Jahr 2011
In § 850c Abs. 1 ZPO ist stets der unpfändbare Teil des Einkommens bestimmt. Nach den weiteren Absätzen dieser Norm berechnet sich der Teil des Einkommens der gepfändet werden kann, soweit der Grundfreibetrag überstiegen wird (§ 850c Abs. 2, 3 ZPO). Der Freibetrag, d.h. der Betrag der unpfändbar ist, kann sich durch unterhaltsberechtigte Personen des Schuldners erhöhen.
Das System der Pfändungstabellen anhand einer allgemeinen Übersicht
Wie berechnet sich die Pfändungsfreigrenze mittels der Pfändungstabellen?
Bei einer Lohnpfändung ist das Arbeitseinkommen erst über dem Basisfreibetrag pfändbar (§ 850c ZPO). Der Pfändungsfreibetrag erhöht sich jedoch, wenn sich das Einkommen erhöht – es gibt also eine Progression. Dies soll dem Gepfändeten den Ehrgeiz erhalten, weiterhin mehr zu verdienen als der Basisfreibetrag vorsieht. Um Ihren Pfändungsfreibetrag zu ermitteln, suchen sie nach Ihrem Nettoeinkommen und lesen Sie den Pfändbaren Betrag ab, der Wert, welcher nach Abzug noch übrig bleibt ist der, welcher Ihnen monatlich zusteht.
Außerdem erhöht sich der Pfändungsfreibetrag, wenn anderen Personen Unterhalt geschuldet wird, lesen sie in der Tabelle ab wieviele unterhaltspflichtige Personen Sie haben und ruschten Sie jeweils eine Spalte nach rechts. Anhand der Pfändungstabellen ist die genaue Höhe des pfändbaren Einkommens ermittelbar. Bei der Lohnpfändung werden nur oberhalb den in der Pfändungstabelle ausgewiesenen Beträgen gepfändet. Die Pfändungstabelle gibt an, wie viel Einkommen nach Pfändung verbleibt. Wenn also z.B. einem Lohnempfänger der Lohn gepfändet wird, dann wird der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer den unpfändbaren Betrag auszahlen und dem Pfändenden den darüber hinaus liegenden Teil des Lohns überweisen, wie er in der aktuellen Pfändungstabelle ausgewiesen ist.
Weshalb sind die bisherigen Pfändungstabellen interessant?
Die Pfändungstabelle gibt bei einer Lohnpfändung den unpfändbaren Teil des Arbeitseinkommen an, sie ist also für laufende oder kommende Insolvenzverfahren überaus wichtig.Doch nicht nur die aktuellen Pfändungstabelle kann wichtige Auskünfte liefern, für eine Prognosenberechung der kommenden Jahre lohnt sich durchaus auch ein Blick in die Vergangenheit.
In den letzten 12 Jahren stieg der Freibetrag um ca. 30,84 Euro pro Jahr an. Dies erscheint auf den ersten Blick relativ gering, man muss aber auch beachten, dass bis 2021 nur eine Erhöung der freibeträge alle 2 Jahre erfolgte. Erst seit 2021 erfolgt diese Erhöhung jährlich und diese Erhöhung ist spürbar. So erhöhte sich der Pfändungsfreibetrag in den letzten 3 Jahren um etwa 76,67 Euro pro Jahr. Zum 1 Juli 2022 ist der stärkste Anstieg der Pfändungsfreibeträge feststellbar. Dieser liegt 2022 bei ca 80 Euro. Insgesamt ist dieser starke Anstieg wohl mit der auch stark ansteigenden Inflation zu begründen. Im Jahr 2022 steig die Ínflation um 7,9 % im Vergleich zum Vorjahr, was sich auch unmittelbar auf den Pfändungsfreibetrag auswirkt, da somit auch die Lebenserhaltungskosten weiter steigen.
Anhand der Zahlen der vergangenen Jahre lassen sich mögliche Prognosen erstellen, so ist weiterhin ein anstieg der Pfändungsfreibeträge zu erwarten, allerdings wird dieser vermutlich nicht so stark ausfallen, wie im Jahr 2022.
Zuweilen lohnt sich also auch ein Blick in die Vergangenheit!
Die Historie der Pfändungstabellen seit 2011
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